Strato HiDrive im Test
Der Internetdienstanbieter Strato offeriert neben Webspace und Servern seit vielen Jahren auch seinen Cloud-Speicher „HiDrive„. Die ursprüngliche Version des Artikels, den ihr gerade lest, und der mittlerweile schon häufig überarbeitet wurde, stammt aus dem Jahr 2010. Bereits davor nutzte ich HiDrive als Endkunde – und das bis heute. Ich konnte also durchaus schon einiges an Erfahrungen mit diesem Cloud-Service sammeln, und bin nach wie vor von HiDrive überzeugt. Dieses Review ist übrigens nicht gesponsert, und ich stehe zum aktuellen Zeitpunkt auch sonst in keinerlei Geschäftsbeziehungen zu Strato (außer natürlich, dass ich selbst zahlender Endkunde bin).
In diesem Artikel erfahrt ihr, was HiDrive alles zu bieten hat, welche Erfahrungen ich mit HiDrive gemacht habe und wie es im preislichen Vergleich mit der Konkurrenz aussieht.
Was ist eine Online-Festplatte und wozu sollte ich das brauchen?
Spricht man heute überhaupt noch von „Online-Festplatte“? Und wem müsste man heute überhaupt noch den Nutzen von Cloud-Speicher erklären? Die Kapitelüberschrift ist noch von der Ursprungsversion aus dem Jahr 2010 übernommen. Ich habe die alte Überschrift ganz bewusst so belassen, denn ich finde es interessant, wie sich nicht nur die Technik an sich sondern auch das (Selbst-)Verständnis dafür im Laufe eines Jahrzehnts ändern kann.
Aber zurück zum Thema. Einfach gesagt handelt es sich bei Cloud-Speicher um Speicherplatz auf einem entfernten Gerät, das über das Internet erreichbar ist. In der Regel sind das Server in Rechenzentren, die von größeren Providern betrieben werden. Man könnte sich aber auch mit einer USB-Festplatte und einem passenden DSL-Router (z.B. FritzBox) seine eigene kleine Cloud basteln. Oder man mietet sich einen (v)Server und betreibt darauf eine Cloudsoftware wie z.B. OwnCloud – vorausgesetzt man bringt das nötige Fachwissen mit, sowie die Bereitschaft, Zeit und Arbeit in die Installation und regelmäßige Wartung zu stecken.
Die in der Cloud gespeicherten Dateien/Daten können prinzipiell durch jedes beliebige Gerät von überall auf der Welt aus abgerufen werden. Das macht Cloud-Speicher zu einer idealen Lösung für verschiedenste Einsatzzwecke, unter anderem:
- Dateien anderen zum Download zur Verfügung stellen
- Online Datensicherungen durchführen
- Über das Internet mit Kollegen/Freunden im Team an denselben Dateien arbeiten
Ich selbst nutze HiDrive zum Beispiel, um…
- …Zugriff auf bestimmte Dateien von all meinen Geräten aus (PC/Laptop/Smartphone) an verschiedenen Standorten zu haben.
- …Dateien wie z.B. Fotos „on-the-go“ zwischen Smartphone und PC zu übertragen.
- …regelmäßige Datensicherungen des Aufschnur-Blogs anzulegen.
- …Freigabeordner zu erstellen, in die mir jemand Dateien hochladen kann, ohne selbst HiDrive-/Strato-Kunde zu sein.
Was kann HiDrive?
Zusammengefasst bietet HiDrive zuerst einmal natürlich dieselben grundlegenden Funktionen eines Cloud-Speichers, die man auch von anderen großen Anbietern kennt: Daten online zentral an einem Ort speichern, verschlüsselte Datenübertragung und -speicherung, Zugriff auf die Daten via Client-Software sowie Webanwendung im Browser, Daten mit anderen zur gemeinsamen Bearbeitung teilen, Daten per Freigabelinks für andere zum Download zur Verfügung stellen (optional mit Passwortschutz und Zeitbeschränkung), usw.
Es gibt viele Zugriffsmöglichkeiten auf den Cloud-Speicher des HiDrive. Zum Beispiel via Desktop-Software (Windows, Mac), Mobile Apps (Android, iOS, Windows Phone, Windows) sowie direkt über die Webanwendung mit jedem beliebigen Browser. Darüber hinaus gibt es optional auch die Möglichkeit, über etablierte Protokolle wie FTP, SMB oder WebDAV auf den HiDrive zuzugreifen, natürlich optional auch verschlüsselt (siehe Kapitel „Zusatzfunktionen“).
Ich erinnere mich dunkel daran, dass es die HiDrive-Software damals auch für Linux gab. Die hat man mittlerweile wohl vom Markt genommen, weshalb Linux-User zumindest nicht die automatische Ordner-Synchronisation nutzen können. Der Zugriff auf HiDrive ist unter Linux aber weiterhin über die Webanwendung sowie über die zusätzlichen Protokolle möglich.
Am häufigsten wird HiDrive wahrscheinlich mit der Ordner-Synchronisation verwendet, wie man es z.B. auch von Dropbox kennt: Man wählt dazu ein lokales Verzeichnis auf dem Gerät aus, und fortan findet automatisch eine Synchronisation zwischen dem lokalen Ordner und dem HiDrive in der Cloud statt. Erstellt ihr lokal eine neue Datei oder einen neuen Ordner in diesem Verzeichnis, oder ändert etwas am Inhalt, so wird das erstellte oder geänderte Objekt anschließend auch online im HiDrive verfügbar sein – und umgekehrt. Und damit potentiell auch auf weiteren beliebigen Geräten, die Zugriff auf diesen HiDrive haben. Bestimmte Verzeichnisse/Daten habe ich so auf verschiedenen Geräten an unterschiedlichen Standorten immer synchron verfügbar.
Eine wichtige Funktion bei Cloud-Speicher ist das Teilen und Freigeben von Inhalten. Auch das kann HiDrive natürlich, und lässt sich über die Web-/Desktop- und Mobile-Anwendungen einrichten und steuern. Es lassen sich einfache, uneingeschränkte Freigaben erstellen, oder auch wahlweise mit Passwortschutz und/oder zeitlich eingeschränkter Gültigkeit. Praktisch ist auch die Möglichkeit, eine Freigabe mit Schreibzugriff zu erstellen. So kann der Empfänger des Freigabelinks Inhalte auch ändern bzw. selbst Inhalte in einen freigegebenen Ordner hochladen.
Nicht unerwähnt bleiben sollte der hohe Sicherheitsstandard der zertifizierten und TÜV-geprüften Rechenzentren von Strato. Der Anbieter wirbt mit „100% Serverstandort Deutschland“, sowie DSGVO-konformer Speicherung – Ein großer Pluspunkt gegenüber anderen, internationalen Cloud-Anbietern wie Microsoft oder Dropbox. Auch wenn diese mittlerweile ebenfalls für deutsche User die Umsetzung der DSGVO anstreben müssen, bezweifle ich persönlich, dass die Vertrauenswürdigkeit im Hinblick auf den Datenschutz bei anderen Anbietern so gut ist wie bei Strato.
Strato unterstützt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA). Diese lässt sich separat für das Strato-Kundenkonto und für jeden HiDrive-Nutzer einzeln aktivieren. Allerdings wird aktuell nur eine einzige 2FA-Methode angeboten, nämlich via Authenticator-App. Für das Strato-Kundenkonto können immerhin mehrere Geräte zur Authentifizierung angelegt werden, nicht aber für die einzelnen HiDrive-Benutzer. Es wäre wünschenswert, wenn Strato optional noch weitere 2FA-Methoden wie E-Mail und FIDO-Stick anbieten würde, und unabhängig davon auch einen Wiederherstellungscode bereitstellen würde, um im Notfall wieder an sein Konto zu gelangen.
Mehr als einfach nur Cloud-Speicher – Die Zusatzfunktionen
Strato hat für HiDrive noch einige zusätzliche Funktionen zu bieten, die nicht jeder Cloud-Anbieter zur Verfügung stellt. Einige davon sind bereits kostenlos in jedem HiDrive-Paket enthalten, andere Funktionen sind kostenpflichtige Zusatzleistungen, die man bei Bedarf hinzubuchen kann.
Viele Wege führen nach Rom
Strato bietet das sog. Protokollpaket an. Damit hat man optional erweiterte Zugriffsmöglichkeiten über die Protokolle FTP(S), SFTP, SCP, SMB/CIFS, WebDAV, rsync und Git. Das dürfte vor allem für versierte Anwender interessant sein. So lasse ich z.B. automatisch regelmäßig die Datenbank und Dateien von aufschnur.de via SFTP in einen separaten Benutzerbereich meines HiDrive sichern. Auch könnt ihr so euren HiDrive unter Windows als Netzlaufwerk einbinden. Die einzelnen Protokolle lassen sich optional deaktivieren, falls ihr sie nicht braucht – und das auch individuell für jeden Benutzer eines HiDrive-Pakets. Das Deaktivieren nicht benötigter Protokolle erhöht die Sicherheit bzw. verringert Angriffsflächen.
Früher war das Protokollpaket immer eine kostenpflichtige Zusatzleistung. Das hat Strato aber mittlerweile geändert – bei den klassischen Consumer und Business Tarifen ist das Protokollpaket nun eine Inklusivfunktion ohne Mehrkosten, was ich persönlich richtig gut finde!
Medienupload
Es ist auch möglich, Dateien von externen Datenträgern automatisch in den HiDrive-Ordner hochladen zu lassen, sobald z.B. ein USB-Stick angeschlossen und erkannt wurde. So könnte man z.B. nach einer Foto-Session die Speicherkarte am Laptop anschließen, und die neuen Bilder werden selbsttätig in den festgelegten HiDrive-Ordner importiert/hochgeladen. Auch lassen sich neue Bilder und Videos auf dem Smartphone direkt in den HiDrive uploaden.
Dateien per E-Mail hochladen
Eine weitere interessante Möglichkeit ist der Mail-Upload. Wird eine Mail-Freigabe erstellt, erzeugt HiDrive eine zufällige E-Mail-Adresse wie z.B. 4dgs7zb@hidrive.strato.com. Wird an diese E-Mail-Adresse nun eine E-Mail gesendet, werden automatisch alle angehängten sowie eingebetteten Inhalte in den Freigabeordner des HiDrive gespeichert. Das lässt sich z.B. besonders gut im geschäftlichen Umfeld für Automatisierungen nutzen.
Geräte-Backup
Eine der kostenpflichtigen Zusatzleistungen ist das Geräte-Backup, womit eine Datensicherung für beliebig viele Endgeräte eingerichtet werden kann. Frei festlegbare Ordner eines Geräts werden dann manuell oder nach einem Zeitplan in den HiDrive gesichert. Unter Windows lassen sich alle Dateitypen sichern, unter Android, iOS und Mac immerhin Fotos, Videos, Musik (nur Android), Kontakte und Kalender. Das Geräte-Backup dürfte vor allem für mobile Geräte interessant sein. Die Wiederherstellung der Daten ist unabhängig vom Gerät und Betriebssystem möglich.
Dokumente scannen mit dem Smartphone
Eine der Funktionen, die ich selbst nur selten nutze, die aber gelegentlich durchaus praktisch sein kann, ist die Handy Scan-Funktion. Mit der HiDrive App lassen sich unter Android und iOS Dokumente einscannen, welche automatisch in den HiDrive-Speicher hochgeladen werden. Optional lässt sich sogar noch die Texterkennung (OCR) verwenden, wodurch die daraus entstehende PDF-Datei durchsuchbar wird.
Ende-zu-Ende Verschlüsselung
Eine kostenpflichtige Zusatzleistung ist die Ende-zu-Ende Verschlüsselung. Damit werden die Daten im lokalen HiDrive vor dem Upload in die Cloud verschlüsselt. Es handelt sich dabei um eine Zero-Knowledge-Verschlüsselung, das heißt, ausschließlich ihr kennt den privaten Schlüssel, mit welchem die Daten verschlüsselt wurden und wieder lesbar gemacht werden können. Selbst wenn sich nun jemand Zugriff auf die Speicherlaufwerke des Rechenzentrums verschaffen könnte (die laut Strato ebenfalls für sich verschlüsselt sind), oder wenn jemand an eure HiDrive-Zugangsdaten gelangen würde – ohne den privaten Schlüssel bleiben die verschlüsselten Inhalte unlesbar für Dritte. Das bedeutet aber auch, solltet ihr euren privaten Schlüssel vergessen/verlieren, sind die verschlüsselten Daten für immer futsch. Nicht einmal Strato könnte euch dann noch dabei helfen, wieder an eure Dateien zu gelangen. Die Ende-zu-Ende Verschlüsselung funktioniert nur über die Windows-Software. Auf mobilen Geräten kann der private Schlüssel per QR-Code in die mobile App importiert werden, um so auf die verschlüsselten Inhalte zugreifen zu können.
Programmierschnittstelle und NAS-Anbindung
Eher für den gewerblichen/professionellen Einsatz interessant ist die hauseigene RESTful web API von Strato, mit der sich HiDrive in eigene Software integrieren lässt. Außerdem gibt es eine HiDrive App für NAS (u.a. für QNAP und Synology), womit sich Daten zusätzlich zur Speicherung auf dem NAS parallel auch noch in den HiDrive hochladen lassen.
Zusätzliche Benutzer
Ihr könnt sowohl in den Business- als auch in den Consumer-Tarifen weitere Benutzer hinzubuchen. Der große Vorteil bei mehreren Benutzern: Jeder hat seine eigenen Zugangsdaten und seinen eigenen, privaten Bereich, sowie gemeinsame Bereiche auf die alle Benutzer des HiDrive Pakets zugreifen können. Das macht es nicht nur für kleine Teams oder Familienverbände praktisch, sondern auch, wenn ihr als einzelne Person verschiedene Anwendungen mit eurem HiDrive bedienen möchtet, die aber technisch voneinander getrennt sein sollen.
So habe ich zum Beispiel ein HiDrive Paket mit mehreren Nutzern, wobei ein Nutzer für die klassische Ordner-Synchronisation verwendet wird, ein anderer Nutzer für das Backup meiner Website. Beide haben jeweils ihren eigenen, separaten Datenbereich, können nicht auf die Inhalte der anderen Nutzer zugreifen und haben auch eigene Zugangsdaten. Selbst im Falle eines erfolgreichen Cyberangriffs auf eines der Nutzerkonten wären nicht gleich alle Konten/Daten betroffen, sondern nur die des kompromittierten Nutzerkontos.
Man sollte dabei im Hinterkopf behalten, dass sich natürlich alle Nutzer eines HiDrive-Pakets den gebuchten Speicherplatz teilen. Habt ihr also z.B. das Paket „Business Starter“, dann teilen sich die fünf Nutzer den gesamt zur Verfügung stehenden Speicherplatz von 1TB. Wenn nun beispielsweise einer der Nutzer 900 GB an Daten in den HiDrive lädt, bleiben nur noch 100 GB für alle übrig. Hier fehlt meiner Meinung nach zum aktuellen Zeitpunkt eine sehr wichtige administrative Funktion: Speicherkontingente. Es sollte möglich sein, dass man Speicherplatzbeschränkungen für die HiDrive-Nutzer setzen kann. Das würde nicht nur vor wissentlichem Ausnutzen durch einzelne Nutzer schützen. Sondern auch verhindern, dass automatisierte Prozesse (z.B. Backups) den Speicherplatz ungewollt volllaufen lassen, und damit für andere Prozesse oder Nutzer nicht mehr nutzbar machen.
Und was kostet der Spaß? Die HiDrive Tarife
Die Tarife und Leistungen ändern sich natürlich von Zeit zu Zeit, weshalb die Angaben in diesem Kapitel nur eine Momentaufnahme darstellen. Ich aktualisiere die Preise in diesem Artikel aber auch immer mal wieder. Die Preise gebe ich jeweils mit Schrägstrich getrennt an, je nach Vertragslaufzeit (zwölf Monate / ein Monat), also z.B. 5 EUR/6,50 EUR.
Für jeden Einsatzzweck
Mit einem Speicherplatz von 250 GB bis 10 TB dürften die meisten Anwender ausreichend versorgt sein. Der Traffic ist inklusive, man zahlt also nichts extra für Datentransfers. Das ist heute aber i.d.R. Standard, außer bei Objektspeicher wie S3. Vor zehn Jahren gab es bei Strato noch ein „Mini-Paket“ mit 20 GB Speicherplatz für 0,89 EUR monatlich, welches aus meiner Sicht die ideale und sehr günstige Lösung für Gelegenheitsnutzer darstellte. Mittlerweile enthält der kleinste Tarif 250 GB Speicherplatz und kostet 3 EUR/5,50 EUR pro Monat.
Es gibt zwei Tarif-Gruppen, Consumer und Business. Ihr könnt natürlich beide sowohl privat als auch gewerblich nutzen, sie unterscheiden sich lediglich in den bereitgestellten Funktionen und Leistungen. Die Consumer-Tarife sind für Einzel- bzw. Privatanwender ausgelegt, und beinhalten jeweils grundsätzlich erst mal nur einen einzigen Benutzer pro HiDrive-Paket. Die Business-Tarife zielen auf kleinere Teams und beinhalten zwischen 5 bis 20 Benutzer, je nach Paket. In beiden Tarif-Gruppen lassen sich weitere Benutzer in bestimmten Staffelungen hinzubuchen. In den Consumer-Paketen lassen sich z.B. ein, zwei oder fünf weitere Nutzer hinzubuchen (2 EUR, 4 EUR, 9 EUR pro Monat), in den Business Paketen 5, 10, 20 oder 50 Nutzer (9 EUR, 17 EUR, 30 EUR, 60 EUR pro Monat).
Die Consumer-Tarife enthalten 250 GB bis max. 3 TB Speicherplatz. Wie vorhin schon erwähnt, bekommt man das kleinste Paket mit 250 GB für 3 EUR/5,50 EUR pro Monat. Das größte Consumer-Paket mit 3 TB Speicherplatz kostet aktuell 18 EUR/22 EUR pro Monat. Die Business-Tarife fangen bei 15 EUR/20 EUR pro Monat an, welcher 1 TB Speicherplatz und 5 Nutzer beinhaltet. Das größte Business-Paket mit 10 TB Speicherplatz und 20 Nutzer kostet 100 EUR/110 EUR pro Monat.
Kostenpflichtige Zusatzleistungen
Einige Zusatzleistungen sind optional zubuchbar, in der Regel für 2 EUR pro Monat. Das gilt z.B. für das Geräte-Backup und die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Andere Zusatzleistungen wie z.B. zusätzliche Nutzer eines HiDrive-Pakets werden gestaffelt berechnet, und sind pro Nutzer günstiger, je höher die Staffelung. Das Protokoll-Paket ist in den klassischen Consumer und Business Paketen bereits inklusive. Es muss wohl noch andere HiDrive-Pakete geben, in denen das Protokoll-Paket nicht im Tarif enthalten ist. Dann kann man es für 7 EUR pro Monat aktivieren. Oder für 4 EUR im Monat für eine abgespeckte Version, die aber lediglich WebDav und SMB enthält.
Good old Einrichtungsgebühr
Etwas meckern muss ich über die nicht mehr zeitgemäße Einrichtungsgebühr, die anfällt, wenn man sich für eine kürzere Vertragslaufzeit von einem Monat statt zwölf Monate entscheidet. Es ist dasselbe Produkt, es entsteht derselbe Einrichtungsaufwand, und durch den ohnehin schon monatlich höheren Tarifpreis bei monatlicher Laufzeit, sollte das Risiko einer vorzeitigen Kündigung eigentlich schon kostenmäßig abgedeckt sein. Die Einrichtungsgebühr für die kürzere Vertragslaufzeit ist sicher kein K.O.-Kriterium, man hätte sie aber gerne auch einfach weglassen können.
Kostenvergleich mit der Konkurrenz
Ich finde die Preisgestaltung der HiDrive-Pakete insgesamt angemessen und fair. Den Vergleich mit anderen großen Anbietern muss HiDrive sicher nicht scheuen. So bekommt man beim HiDrive z.B. 1 TB Speicherplatz schon ab 7,50 EUR pro Monat. In der MagentaCLOUD der Telekom werden dafür aktuell 9,95 EUR pro Monat fällig. Bei Dropbox fangen die kostenpflichtigen Tarife erst bei 2 TB Speicherplatz an, mit 9,99 EUR pro Monat. Für Gelegenheitsnutzer, die mit deutlich weniger Speicher auskommen, gibt es da mehr Auswahl, teils sogar kostenlos (aber immer daran denken: „gratis“ ist meistens nicht umsonst). Strato’s kleinstes HiDrive-Paket mit 250 GB Speicherplatz kostet ab 3 EUR im Monat. In der MagentaCLOUD gibt es den kleinsten Tarif mit 100 GB Speicherplatz für 1,95 EUR pro Monat. Ebenso Microsoft’s OneDrive mit 100 GB für 2 EUR pro Monat, oder sogar 5 GB kostenlos. Ebenso Google Drive bzw. Google One mit 15 GB (kostenlos), 100 GB (1,67 EUR pro Monat) und 200 GB (2,50 pro Monat). Bei Anbietern bekannter Datenkraken wie Google, Dropbox und Microsoft bleibt halt die Vertrauensfrage…
Übrigens gibt oder gab es zumindest bisher bei Strato gelegentlich mal Sonderangebote bzw. Specials mit besonderen Konditionen. Wenn man es nicht eilig hat mit der Bestellung, kann es sich lohnen, auf ein solches Special zu warten. Wobei das kein monatliches Ereignis ist, wenn dann eher ein jährliches. Ich habe so zum Beispiel vor einigen Jahren ein 250 GB Special für 3 EUR im Monat ergattern können, welches sowohl bereits das Protokollpaket beinhaltet, als auch fünf statt nur einen HiDrive-Benutzer. Die Preise der Specials sind bisher zumindest immer stabil geblieben, wurden also nicht später irgendwann angehoben.
Meine Erfahrungen mit HiDrive
Zu Anfangszeiten hatte ich mit HiDrive noch hier und da Performanceprobleme, was aber hauptsächlich mit den damals noch üblichen, schwachbrüstigen 16 Mbit DSL-Leitungen zu tun hatte. Mittlerweile hat sich alles eingespielt, der HiDrive ist Bestandteil meines (IT-)Alltags geworden und funktioniert wie erwartet. Bisher hatte ich noch nie unter einem Ausfall oder schlechter Erreichbarkeit der Server zu leiden. Was natürlich nicht bedeutet, das soetwas nicht doch mal vorkommen kann. Der Eindruck der Strato-Server war aber immer ein sehr zuverlässiger.
Die Windows-Software funktioniert gut, wobei bei der Ordner-Synchronisation selten mal Datei-Konflikte auftreten. Immerhin behält die HiDrive-Software beide Dateiversionen, so dass man selbst entscheiden kann, welche man behalten und welche man löschen möchte. Auch die Weboberfläche funktioniert sehr gut und ist sehr übersichtlich gehalten. Beim Freigeben oder Teilen von Ordnern/Dateien hatte ich noch nie Probleme. Dass die HiDrive-App fürs Smartphone mittlerweile auch per PIN/Fingerabdruck vor Fremdzugriff geschützt werden kann, begrüße ich sehr.
Eine einzige Sache, die mir ab und zu bei der Ordner-Synchronisation Kopfschmerzen bereitet hat: Wenn sich der lokale HiDrive-Ordner z.B. auf einer externen USB-Festplatte oder in einem verschlüsselten Container befindet (z.B. VeraCrypt), und man vergisst, den Container erst ins System einzubinden bevor die HiDrive-Software startet, dann findet HiDrive entsprechend das lokale HiDrive-Verzeichnis nicht und fordert direkt und ohne Aufschub dazu auf, das richtige Verzeichnis auf dem lokalen Datenträger auszuwählen. Bisher resultiert das in einem Synchronisationsverlust. Sprich, man muss die Ordner-Synchronisation auf diesem System komplett neu einrichten und vom Online-HiDrive alles herunterladen lassen. Hier wäre es super hilfreich, wenn einem die HiDrive-Software statt dessen auch die Möglichkeit bieten würde, den Vorgang einfach einmalig abbrechen und das Programm direkt beenden zu lassen. So dass man das Laufwerk erst ans System anschließen oder den Container einbinden kann, um dann einen Neuversuch zu starten.
Fazit
Mit HiDrive vertritt Strato einen starken und zuverlässigen Cloud-Speicher am Markt, den ich selbst nun schon seit den frühen 2000er-Jahren aktiv nutze und schätzen gelernt habe. Von 250 GB bis 10 TB Speicherplatz bietet HiDrive mit verschiedenen Tarifen für jeden das richtige Paket. Und das zu fairen Preisen ab 3 EUR/Monat. Sehr überzeugt haben mich als Power-User die zusätzlichen Zugriffsmöglichkeiten durch das Protokollpaket, sowie das hohe Level an Datensicherheit und Datenschutz. Der Serverstandort Deutschland garantiert schnellen Zugriff auf den Onlinespeicher sowie Datenschutz nach DSGVO. HiDrive darf sich somit als umfangreicher und erstklassiger Cloud-Speicher ansehen, und eignet sich sowohl für Privat- als auch für Geschäftskunden mit kleinen bis mittelgroßen Teams.
Nach über 12 Jahren seit meiner erstmaligen Empfehlung von HiDrive auf diesem Blog, kann ich meine Empfehlung ruhigen Gewissens erneuern und bekräftigen!
Update vom 20.06.2022
• Umfassende Textanpassungen, Korrekturen, neue Kapitel
• Preise und Konditionen der HiDrive Tarife aktualisiert
• Werbe-/Partnerlinks entfernt
• Neues Empfehlungslogo
Update vom 08.04.2016
• Neuer Abschnitt zur neu hinzugekommenen Funktion „HiDrive Sync“
• Verschiedene Textanpassungen
Update vom 15.12.2015
• Preise und Konditionen der HiDrive Tarife aktualisiert
• Preise und Konditionen der Alternativen zur Online-Festplatte aktualisiert
• Textanpassungen, Korrekturen und teilw. neue Textabschnitte
Update vom 16.03.2011
• Preise und Konditionen der HiDrive Pakete aktualisiert
• Preise der Alternativen zur Online-Festplatte aktualisiert
• Werbelinks gekennzeichnet
• Kleinere Textänderungen
• Neues Aufschnur-Empfehlungsabzeichen
Joerg
23. März 2010 um 22:01 Uhr
Inwiefern soll eine Bandbreitenbegrenzung seitens Strato vorliegen? Selbst ein DSL 16000-Anschluss schafft im Upstream maximal Mbit/s. Inkl. Protokolloverhead sind da sowieso nicht viel mehr als 100kbyte/s drin…