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Der optimale Permalink

Oft ist weniger mehr, heißt es so schön. Das gilt auch für den sog. Permalink – den dauerhaften Identifikator in Form einer URL. Die meisten CMS bieten heute die Möglichkeit, die Seiten unter einer suchmaschinenfreundlichen URL zu erreichen. Und es gilt, den optimalen Aufbau für die Permalink-Struktur zu finden. Dieser Artikel gibt einen Einblick, wie die Struktur eines Permalinks im Jahr 2010 am besten beschaffen sein sollte und worauf zu achten ist.

Bei Wikipedia heißt es: „Bei der Einrichtung eines Permalinks wird angestrebt, die einmal über ihn referenzierten Inhalte dauerhaft und primär über diese URL verfügbar zu machen.“ Sprich, Permalinks sollten nachträglich nicht mehr geändert werden. Doch dringen immer wieder neue Erkenntnisse an die Oberfläche, die einen gewissen Trend für die Permalink-Struktur einleuten. Als vor eineinhalb Jahren die erste Permalink-Umstellung bei aufschur.de erfolgte, stand das Datum als Basis im Vordergrund. Das ist auch heute noch gangbar. Allerdings gibt es mittlerweile neue Erkenntnisse, die den Trend beeinflussen.

Ich halte es eigentlich nicht für gut, bei Permalinks von „Trend“ zu sprechen. Niemand sollte sich motiviert dazu fühlen, die einmal festgelegte Permalink-Struktur auf seiner Webseite zu ändern. Selbst mit entsprechenden Rewrite-Vorkehrungen könnte der Schaden den Nutzen überwiegen. Es gibt eigentlich nur zwei Zielgruppen die über eine Anpassung der Permalink-Struktur nachdenken sollten: Leute die eine neue Webseite ins Netz stellen und Leute die eine erfolglose Webseite betreiben. Letztere können bei einer Permalink-Umstellung nicht viel verlieren, wenn die Seite sowieso kaum Besucher aufweist und die Domainsichtbarkeit in den Suchmaschinen sehr niedrig ist. Dann bringt eine verbesserte Permalink-Struktur durchaus mehr Aufschwung.

Trotzdem muss nach einer Permalink-Umstellung an die korrekte Weiterleitung per 301-Rewrite gedacht werden. Da nicht jeder Blog-Autor auch ein htaccess-Krieger ist, gibt es natürlich auch dafür ein WordPress-Plugin. Mit dem kostenlosen „Permalink Redirect“ kann im Backend eine Umleitung eingerichtet werden. Einfach die alte Permalink-Struktur auf der Plugin-Konfigurationsseite eintragen. Natürlich erst, nachdem die neue Permalink-Struktur bereits aktiv ist. Und wie könnte diese aussehen? Nach meinen umfassenden Recherchen und der Meinung vieler Suchmaschinenoptimierer weist die optimale Permalink-Struktur folgende  Merkmale auf:

Kurz halten

Die Permalink-Basis sollte so kurz wie möglich sein, wenig „Ballast“ mit sich herum tragen. Denn mittlerweile weiß man: Google wertet nur die ersten vier Keywords nach dem Domainnamen aus. Es kann bei einer zu langen/verschachtelten Permalink-Struktur also passieren, dass die relevanten Informationen im Titel von der Suchmaschine nicht wahr genommen bzw. verwertet werden. Das vollständige Datum mit Trennzeichen ist hier reine Verschwendung.

So nicht:

www.domain.tld/[jahr]/[monat]/[tag]/[artikel-titel]/
www.domain.tld/topics/[kategorie]/[subkategorie]/[artikel-titel]/

Besser so:

www.domain.tld/[jahr][monat][tag]/[artikel-titel]/
www.domain.tld/[kategorie]/[artikel-titel]/

Eindeutig identifizierbar

Theoretisch kann der Permalink allein aus dem Artikelnamen bestehen. Diese einfache Permalink-Struktur hat jedoch den Nachteil, dass sie nicht unbedingt eindeutig ist. Zumindest könnte es ja mal passieren, dass derselbe Titel zweimal vergeben wird. WordPress ist mittlerweile so intelligent, und hängt an den doppelten Titel eine Zahl an. Wer jedoch seine Beiträge in Google News einstellen möchte, der kommt nicht um einen numerischen Identifier herum. Dies muss eine mindestens dreistellige Zahl sein. Die Jahreszahl allein reicht lt. Google nicht aus, also bleibt im Grunde nur das vollständige Datum oder die Artikel-Id. Übrigens wurde ein Performance-Leck in WordPress entdeckt, welches ensteht, wenn für die Basis des Permalinks ein Textfeld (Kategorie, Artikeltitel) verwendet wird und gleichzeitig sehr viele Seiten („Pages“) vorhanden sind. Der Einsatz eines numerischen Identifiers wie Datum oder Artikel-Id ist also grundsätzlich empfehlenswert.

So nicht (Zumindest, wenn Google News in Betracht gezogen wird oder in WordPress sehr viele Pages existieren):

www.domain.tld/[artikel-titel]/
www.domain.tld/[kategorie]/[artikel-titel]/

Besser so:

www.domain.tld/[artikel-id]/[artikel-titel]/
www.domain.tld/[jahr][monat][tag]/[artikel-titel]/

Wichtiges an den Anfang

Ich hatte weiter oben bereits angeschnitten, dass viele Suchmaschinen (u.a. auch Google) nicht gerne in die Tiefe gehen, was die URL anbelangt. Eine Permalink-Struktur wie www.domain.tld/[jahr]/[monat]/[tag]/[artikel-titel]/ ist schlichtweg Verschwendung. Es ist wichtig, den Permalink kurz zu halten, und die wichtigen Informationen an den Anfang zu stellen. Das Datum im Permalink ist relativ unwichtig. Weder für den Besucher noch für die Suchmaschine bringt das einen nennenswerten Vorteil. Das Argument der Datum-Verteidiger, dass der Artikel dadurch zeitlich einsortierbar sei, ist aus meiner Sicht kein wirklicher Vorteil. Dafür bieten die Suchmaschinen Suchfilter an, und auf der Artikelseite selbst sollte das Datum sowieso mit ausgegeben werden. Zugegeben, den Permalink mit der Artikel-Id zu zieren, sieht nicht sehr hübsch aus. Erst recht nicht, wenn sie ans Ende gestellt wird. Ein Kompromiss ist, die Artikel-Id an den Anfang zu stellen und somit nur ein Keyword zu opfern.

So nicht:

www.domain.tld/[jahr]-[monat]-[tag]/[artikel-titel]/

Besser so:

www.domain.tld/[artikel-titel]-[artikel-id]/

Der richtige Artikel-Titel

Was nützt eine optimale Permalink-Struktur, wenn der eigentliche Titel viel zu lang ist und nicht die wichtigen Informationen für die Suchmaschine enthält? Neben der Permalink-Struktur, die nur einmal eingerichtet werden muss, ist ein optimierter Artikel-Titel wichtig. Daran muss man aber eben jedesmal selbst denken. WordPress übernimmt standardmäßig zwar die Überschrift als Permalink-Titel. Wenn ich also meinen Artikel „Der optimale Permalink 2010“ taufe, so lautet der Permalink erstmal „www.domain.tld/der-optimale-permalink-2010/“. Es empfiehlt sich aber fast immer, den Permalink-Titel von Hand anzupassen. Stoppwörter wie „der“, „die“, „das“, „und“ sollten vermieden werden. Wichtige Keywörter sollten an den Anfang. Das liest sich nicht unbedingt immer natürlich. Aber ein kürzerer Permalink lässt sich leichter merken, und die Suchmaschinen erhalten nur die relevanten Informationen zur Auswertung.

So nicht:

www.domain.tld/wie-man-firefox-sicherer-machen-kann[artikel-id]/
www.domain.tld/[artikel-id]/meine-geschichte-ueber-den-gang-des-jakobsweg/

Besser so:

www.domain.tld/firefox-absichern-[artikel-id]/
www.domain.tld/[artikel-id]/jakobsweg-meine-geschichte/

Ästhetische Aspekte

Dieser Punkt passt nun eigentlich so gar nicht in den Artikel, aber man sollte darauf aufmerksam machen. Denn wir optimieren den Permalink bisher nur für die Suchmaschinen. Natürlich kommt ein kurzer, aussagekräftiger Titel auch dem Leser zugute. Aber fassen wir die bisherigen Punkte mal zusammen: Ein Permalink sollte kurz und eindeutig identifizierbar sein – am besten anhand der Artikel-Id. Der Titel selbst sollte auch kurz und nur mit den wichtigen Keywords bestückt sein. Das Ergebnis ist ein für Suchmaschinen optimierter Permalink, dessen Informationsgehalt für den Menschen u.U. geringer ist. Die Artikel-Id z.B. transportiert für den menschlichen Leser keinerlei verwertbare Informationen und schmälert das ästhetische Gesamtbild des Permalinks. Es gilt, einen Mittelweg zu finden um sowohl Suchmaschinen als auch Menschen zufrieden zu stellen.

Fazit

Die alten Grundsätze für Permalinks gelten immer noch: Kurz, aussagekräftig, ohne Ballast. Der Trend führt langsam weg vom Datum als Identifier, hin zur Artikel-Id oder überhaupt keinem Identifier. Wobei jedoch ein numerischer Identifier ratsam ist. Zum einen wegen der eindeutigen Identifizierbarkeit, zum anderen um Performance-Lecks vorzubeugen. Bei aller Optimiererei sollte aber der Mensch als Zielgruppe nicht vergessen werden.

Zusammenfassend hier ein paar Beispiele für die optimale Permalink-Struktur:

www.domain.tld/[artikel-id]/[artikel-titel]/
www.domain.tld/[jahr][monat][tag]/[artikel-titel]/
www.domain.tld/[artikel-titel]/

Das heißt natürlich nicht, dass andere Permalink-Strukturen grundsätzlich falsch wären! Es gilt vor allem, die großen Fettnäpfe zu meiden, damit fährt man schon recht gut. Es gibt ja nicht nur DEN einen Weg. Für einen privaten Blog z.B., der möglichst viele und treue Leser bekommen soll, gelten andere Maßnahmen als sinnvoll, als für eine Webseite die nur möglichst gut monetarisiert werden soll.

Hinweis: Die Informationen zu diesem Artikel wurden nach bestem Wissen und Gewissen zusammen getragen. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hinweise, Korrekturen und konstruktive Kritik sind willkommen.

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10 Kommentare

Newsfabrik
19. März 2010 um 10:51 Uhr

Sehr interessanter Artikel! Ich überlege seit tagen, wie ich die Permalinks bei einem neuen Projekt gestalten soll.
http://www.domain.tld/%5Bartikel-titel%5D/ und http://www.domain.tld/%5Bartikel-id%5D/%5Bartikel-titel%5D/ erscheinen mir am besten geeignet. Leider gibt es nirgends eine verlässliche Aussage darüber, wie negativ sich „nur Artikeltitel“ tatsächlich auf die Pervormance auswirkt… *grübel*

Aufschnürer
19. März 2010 um 11:00 Uhr

Ich war auch kurz davor, nur den Artikel-Titel zu verwenden. Erstens sieht mir eine Artikel-Id in der URL doof aus und transportiert für den Leser keinerlei Information. Zweitens möchte und kann ich mit Aufschnur auch nicht bei Google News einsteigen.

efs
8. Mai 2010 um 7:38 Uhr

wird eigentlich beim umstellen des p=XXX links auf einen anderen permalink automatisch auf die ursprüngliche seite weitergeleitet oder werden dann alle verlinkungen auf p=XXX unbrauchbar?

Aufschnürer
8. Mai 2010 um 9:19 Uhr

@efs: Nach einer Permalink-Umstellung musst du WordPress dazu bringen, bei Anfragen auf die alte Permalink-Struktur automatisch auf die neue umzuleiten. Das kostenlose Plugin „Permalink Redirect“ (siehe vierter Absatz im Artikel) macht das automatisch sobald du die alte Permalink-Struktur auf der Plugin-Konfigurationsseite eingetragen hast.

elo
28. Juli 2010 um 9:02 Uhr

finde ich auch, sehr interessant. Insbesondere das Tool „Permalink_Redirekt“. Habe WP auf meinem eigenen Webspace installiert und musst nun feststellen, dass nach ein paar Monaten meine Permaliks nicht mehr funzten. Grund war, mein Provider. Er ist der Meinung, dass die .hatacces Funktion nicht in meinem Paket enthalten ist. Nun frage ich mich, ob ich mir obiges Tool nicht helfen kann. Habe es auch installiert, komme aber nicht wirklich weiter damit. Mein Engl. ist nicht gut genug, um zu wissen, was genau ich in die einzelnen Felder eintragen muss. Reicht es, den alten Permalink in das 3. Feld einzutragen ? Wozu sind die beiden anderen Felder dann da ?
Vielleicht gibt´s hier ja Erfahrungsträger und kann mir weiter helfen.

Aufschnürer
5. August 2010 um 17:02 Uhr

@elo: Wichtig bei dem Plugin Permalink_Redirekt ist das Feld „Old Permalink Structures“. Dort gibst du einfach die alte Linkstruktur an. Du kannst auch mehrere angeben, pro Zeile dann eine. Das sollte dann schon funktionieren.

elo
12. August 2010 um 12:48 Uhr

@Aufschnürer. Danke für den Hinweis, funzt leider auch nicht. Wie auch, woher soll wordpress wissen, wie die neue Struktur bzw. Link auf das konkrete Dokument heisst ?
Im Feld 2 gibt es die Möglichkeit [from] [to] einzutragen. Hilft leider auch nicht.
Arbeite noch mit wordpress 2.7.1. Vielleicht liegt´s daran oder es liegt daran, dass der Provider kein „Rewride“ in der .htaccess zuläßt.

Aufschnürer
13. August 2010 um 16:56 Uhr

@elo: Woher WordPress die neue Permalink-Struktur wissen soll? Na die musst du natürlich im Backend auch einstellen (unter Einstellungen -> Permalinks). Dem Plugin Permalink Redirect teilst du entsprechend die alte Permalink-Struktur mit.
Wenn das nicht funktioniert könnte deine letzte Vermutung stimmen. Außer du hattest schon früher bei diesem Provider Permalinks bzw. das Rewrite erfolgreich benutzt.

elo
14. August 2010 um 10:35 Uhr

@Aufschnürer: Danke für die schnelle Antwort. Der Permalink und die Permalinkstruktur sind für mich zwei unterschiedliche Dinge. Wenn also eine Anfrage von Außen über den alten Permalink rein kommt, lenkt Redirect vermutlich entsprechend auf die neue Struktur um. Die neue ist nun aber die Standardeinstellung (was anderes gibt das Provbiderpaket nicht her). Da im alten Permalink aber keine artikelID enthalten ist, frage ich mich schon, wie denn die Software nun auf den urprünglichen Artikel verlinken soll. Vielleicht habe ich auch einen Denkfehler. Jedenfalls funzt es noch nicht. Muss halt noch einwenig experimentieren.

Früher funktionierte der Permalink, dann plötzlich nicht mehr. Nach Rücksprache mit dem Support wurde mir mitgeteilt, dass „rewrite“ nicht im Paket enthalten sei. Nun wirst du sicherlich denken, Provider wechseln. Das wäre sicher eine Möglichkeit, nur so preiswerten Webspace (20€/a für 7 GB, 1FTP,30 Subdomains 300 Mailadressen, …)finde ich so schnell nicht. Mal sehen, werde wahrscheinlich doch noch updaten.



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