Raspberry Pi: Mehr Power für die USB-Ports
Der Raspberry Pi hat ein Problem: Sämtliche USB-Anschlüsse teilen sich die Stromversorgung. Sind es bei der älteren Raspi-Generation noch zwei Ports gewesen, wird die Energieversorgung seit dem RasPi 2 durch vier Anschlüsse geteilt. Das entspricht einer Stromstärke von mickrigen 600mA. Genug für Tastatur und Maus, aber zu wenig für stromhungrige Geräte, allem voran 2,5 Zoll USB3-Festplatten ohne eigene Stromversorgung.
Auch ich stand bei Inbetriebnahme meines Wohnzimmer-Mediacenter-RasPi vor diesem Problem: Am alten RasPi funktionierte die USB3-Festplatte noch tadellos, beim RasPi Version 2 verweigerte sie aber ihren Dienst, klackerte nur noch behäbig und regelmäßig vor sich hin. In Gedanken sah ich mich schon mit einem externen USB-Hub herum fummeln, zusätzliche Kabel und noch mehr Netzteile. Doch das muss nicht sein. Glücklicherweise wurde ich im Netz bei PowerPi fündig. Die Lösung ist sehr einfach und schnell umzusetzen und funktioniert tadellos.
Update: Beim aktuellen RasPi 3 Modell B musste ich diesen Trick nicht mehr anwenden. Wahrscheinlich deshalb, weil ich keinen zusätzlichen WLAN-USB-Stick mehr am RasPi 3 betreiben muss, da ja nun ein WLAN-Empfänger bereits auf der Platine verbaut ist.
So gehts: Mehr Leistung für die USB-Anschlüsse
Ihr müsst lediglich am Ende der Konfigurationsdatei config.txt eine neue Zeile mit dem Inhalt „max_usb_current=1“ (ohne Anführungszeichen) hinzufügen. Damit stehen dem USB-Port künftig bis zu 1,2A zur Verfügung. Die Datei findet ihr bei Raspbian unter /boot/config.txt und bei OpenELEC unter /flash/config.txt. Da die Datei config.txt auf einer FAT-Partition liegt, könnt ihr die SD-Speicherkarte einfach in ein Kartenlesegerät stecken und am PC ganz normal mit einem Texteditor bearbeiten.
1. Das Netzteil muss ausreichend Leistung bereit stellen, mindestens 2.000 mA bei 5V (beim RasPi 3 sogar besser 2.500 mA).
2. Solltet ihr gleich mehrere stromhungrige Geräte am Raspi betreiben wollen, werdet ihr wohl nicht um einen externen USB-Hub mit eigener Stromversorgung herum kommen.